2. bis 20. September 2009
Gerade rechtzeitig zur Vorbereitung des Bauhausjahres und des Internationalen Jahres der Astronomie 2009 wiederentdeckte die Kunsthistorikerin Maja Volkgenannt im Jahr 2007 ein nahezu unbekanntes Werk Walter Dexels (1890 – 1973): das illustrierte Filmskript „Mars“. Unter dem Titel „Die Reise zum Mars“ zeigt der Jenaer Kunstverein erstmals das Originaldrehbuch seines vormaligen Ausstellungsleiters ab dem 2. September in seinen Räumen im Optischen Museum. Das undatierte Werk fand sich im Nachlass des Künstlers und wurde bislang noch nie ausgestellt. Der maschinengeschriebene Text auf Durchschlagpapier lässt darauf schließen, dass das Skript an Filmproduzenten geschickt werden sollte, eine Bestätigung dafür findet sich in den Archiven jedoch nicht. Die Illustrationen der utopischen Marsreise zeigen eine noch unbekannte Seite im Oevre des Konstruktivisten Dexel.
Der Blick durchs Fernglas zeigt während der Annäherung an den Planeten eine phantasievoll gestaltete Stadt. Dort gelandet, erstaunt die üppige Vegetation der Marsgärten und die Begegnung mit ihren Bewohnern, die ein wenig an Figuren Oskar Schlemmers erinnern. Neben dem Drehbuch zeigt die Ausstellung diesen spielerischen und forschenden Blick Dexels in anderen Aquarellen und Zeichnungen, in denen sich Motive der Marsreise wieder finden. Auch sie stammen überwiegend aus dem Nachlass des Künstlers und wurden bisher noch nicht ausgestellt. Mehr über Walter Dexel im Internet.
Zeitgleich zur Ausstellung hat sich Sebastian Binder von der Bauhausuniversität Weimar mit dem historischen Drehbuch beschäftigt und eine zeitgenössische Version produziert, die neben Filmrequisiten anlässlich der Finissage der Ausstellung am 18. September im Kunstverein gezeigt wird.
Anlässlich der Ausstellung ist ein kleiner und hervorragend gestalteter Katalog erschienen:
Walter Dexel – Reise zum Mars
ISBN 978-3-981-3035-1-3
Preis: 15 Euro, Mitglieder: 10 Euro
erhältlich in der Galerie des Jenaer Kunstvereins zu den Öffnungszeiten.
Wir bedanken uns für die Unterstützung des Ausstellungsprojekts bei den Stadtwerken Jena-Pößneck, dem Bauhaus-Filminstitut, jena-kultur, dem Thüringer Kultusministerium, dem Druckhaus Gera und der Firma JEMATIC!