Nach seiner Neugründung bezog der Verein seine ersten Ausstellungsräume in der Zwätzengasse 16 – ein Haus mit wechselvoller Geschichte.
In den 1910er und 20er Jahren beherbergte die Zwätzengasse 16 das erste Vegetarische Speisehaus Jenas mit dem Namen „Academia“.
Am 23. und 24. April 1916 fand dort die illegale Osterkonferenz der oppositionellen deutschen Jugend statt mit etwa 50 Teilnehmern aus ganz Deutschland und dem SPD-Reichstagsabgeordneten Karl Liebknecht an der Spitze.
Bis in die 50er Jahre diente das Gebäude als Gaststätte. Im Jahr 1966 wurde es zur „Gedenkstätte der Jenaer Osterkonferenz mit Karl Liebknecht 1916“ umgestaltet.
Neben einer Dauerausstellung erinnerte ein 50 kg schweres bronzenes Porträtrelief Liebknechts an der Fassade des Gebäudes an sein dortiges Wirken. Nach der politischen Wende im Jahr 1989 zog das Kulturamt der Stadt Jena in die Zwätzengasse 16. Der Erinnerungsort an die Osterkonferenz verschwand.
Der Jenaer Kunstverein eröffnete in direkter Nachbarschaft zum Kulturamt seine Galerie im gleichen Gebäude im Jahr 1990 und blieb bis 2001. Insgesamt wurden hier über 50 Ausstellungen realisiert. Im Jahr 2013 wurde das Gebäude zum Wohnhaus umsaniert. Das Bronzerelief wurde durch eine Emaille-Tafel ersetzt, die nunmehr an die Osterkonferenz erinnert.